ETF Vergleich

Die besten Welt, Dividenden & Themen ETFs finden

ETFs sind für dich kein Neuland mehr – du kennst die Grundlagen bereits. Doch nun möchtest du gezielt wissen, welche ETFs die besten für deine Strategie sind. Dieser große ETF Vergleich richtet sich an fortgeschrittene Anfänger und mittlere Anleger: Er beleuchtet wichtige ETF Kategorien und Anbieter, damit du aus der großen Auswahl die passenden Produkte auswählen kannst.

Im Folgenden vergleichen wir unter anderem globale Aktienindizes (z.B. MSCI World vs. FTSE All World, S&P 500 vs. MSCI World), bekannte ETF-Anbieter (iShares vs. Vanguard) sowie verschiedene ETF Typen: nachhaltige ETFs, Dividenden ETFs, Themen ETFs, Geldmarkt ETFs, Anleihen ETFs und Small Cap ETFs.
Du erfährst die Unterschiede, Vor und Nachteile und erhältst klare Empfehlungen – so findest du leichter den passenden ETF für dein Depot.


MSCI World vs. FTSE All World – Welcher ist besser?

Der MSCI World und FTSE All World zählen zu den beliebtesten globalen Aktienindizes. Beide bilden den weltweiten Aktienmarkt ab, allerdings mit einem wichtigen Unterschied: Der FTSE All World enthält im Gegensatz zum MSCI World auch Schwellenländer. Der MSCI World umfasst nur Unternehmen aus 23 Industrieländern (Nordamerika, Europa, Japan usw.), insgesamt etwa 1.600 Aktien. Der FTSE All World deckt zusätzlich ca. 24 Emerging Markets ab – mit rund 3.600 Aktien.
Die Emerging Markets machen im FTSE All World aber nur etwa 10 % des Index aus, während ~90 % weiterhin auf Industrieländer entfallen.

Durch diese zusätzliche Diversifikation ist der FTSE All World noch breiter gestreut. Beide Indizes werden nach Marktkapitalisierung gewichtet, wodurch USA Aktien dominieren. Im MSCI World liegt der USA-Anteil bei ca. 65–70 %, im FTSE All World etwas geringer (rund 60 %), da hier auch andere Länder mehr Gewicht bekommen. Die historische Performance der beiden Indizes war sehr ähnlich – der FTSE All World verhält sich praktisch wie ein MSCI World plus Schwellenländer Zusatz.

Unterschiede auf einen Blick:

  • Diversifikation: MSCI World = nur entwickelte Länder; FTSE All World = entwickelt + Schwellenländer (~10 % Anteil).
  • Anzahl Aktien: MSCI World ~1.600 Titel; FTSE All World ~3.600 Titel (breiter gestreut).
  • USA-Gewichtung: MSCI World ~70 % USA; FTSE All World ~60 % USA (etwas weniger Klumpenrisiko).

Zur Kostenfrage: Beide Indizes gibt es als ETF von verschiedenen Anbietern mit geringen Gebühren (z.B. iShares Core MSCI World mit TER ~0,20 % p.a. vs. Vanguard FTSE All World mit TER ~0,22 % p.a.). Hier sind die Unterschiede minimal.

Empfehlung: Beide Welt Indizes eignen sich hervorragend als Basisinvestment für dein Portfolio. Wenn du Schwellenländer gleich mit abdecken willst und nur einen einzigen ETF besparen möchtest, ist ein FTSE All World(oder ein ähnlicher MSCI ACWI Index) sinnvoll. Bist du mit reinen Industrieländern zufrieden, kannst du zum MSCI World greifen – fehlende Emerging Markets lassen sich später immer noch mit einem separaten EM-ETF ergänzen. Du machst mit keiner der Optionen etwas falsch, denn beide bieten eine breite globale Streuung.

Weiterlesen: MSCI World vs FTSE All World – welcher Welt ETF ist besser für dich?


S&P 500 vs. MSCI World: Unterschied im Detail

Solltest du auf den US-Markt setzen oder lieber weltweit streuen? Diese Frage stellen sich viele Anleger. S&P 500 ETFs investieren in die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA. MSCI World ETFs hingegen enthalten ca. 1.600 Aktien aus 23 Ländern – also die USA und den Rest der entwickelten Welt. Damit steckt im MSCI World zwar ohnehin ein großer USA-Anteil (~65 %), aber eben auch Europa, Japan, Kanada usw.

Diversifikation: Ein MSCI World ETF bietet eine deutlich breitere Länderstreuung als ein S&P 500 ETF, der zu 100 % in US-Aktien investiert. Mit einem Welt-ETF verteilst du dein Risiko global; beim S&P 500 konzentriert sich alles auf die amerikanische Wirtschaft. Das kann Vor und Nachteile haben: Die USA stellen viele der größten und erfolgreichsten Unternehmen (Apple, Microsoft, Google usw.), was in vergangenen Jahren zu hoher Rendite führte. Allerdings gehst du mit einer reinen USA-Strategie auch ein Klumpenrisiko ein – falls die US-Börse schwächelt, hast du keine anderen Regionen als Puffer.

Branchen und Unternehmen: Der S&P 500 wird von Tech-Giganten und US-Unternehmen dominiert. Der MSCI World enthält diese zwar auch, jedoch mit etwas geringerem Gewicht, und zusätzlich viele internationale Firmen (z.B. Nestlé, Toyota, SAP), die im S&P 500 fehlen. Dadurch ist der MSCI World nicht ganz so tech-lastig und umfasst Branchen diverser über verschiedene Länder hinweg.

Rendite & Risiko: In den letzten zehn Jahren war der S&P 500 oft renditestärker als der MSCI World – getrieben durch das enorme Wachstum der US-Tech-Konzerne. Langfristig ist der Unterschied aber weniger deutlich. Der MSCI World kann durch seine breitere Streuung in Phasen profitieren, in denen andere Länder aufholen oder die USA eine Schwächephase haben. Umgekehrt verzichtest du mit dem Welt-Index auf die Möglichkeit, voll von einer anhaltenden US-Outperformance zu profitieren. Schwankungen (Volatilität) sind bei beiden Indizes hoch, aber ein globaler Index kann etwas stabiler sein, wenn z.B. Europa oder Japan mal besser abschneiden als die USA.

Empfehlung: Für die meisten Anleger ist ein MSCI World ETF die sinnvollere Wahl, da er von vornherein breit diversifiziert ist. Du musst nicht darauf spekulieren, dass ein einziges Land dauerhaft die Nase vorn hat. Ein S&P 500 ETF kann hingegen interessant sein, wenn du ganz gezielt auf die Stärke der US-Wirtschaft setzen möchtest – oder als Ergänzung, um den USA-Anteil bewusst zu erhöhen. Generell gilt: Als langfristiger Basis-ETF ist der MSCI World sehr beliebt. Den S&P 500 nutzen manche als einfachen Einstiegs ETF oder als Beimischung. Beide Varianten sind kostengünstig zu haben (S&P 500 ETFs oft ab ~0,07 % TER, MSCI World ab ~0,2 % TER). Überlege, was besser zu deiner Überzeugung passt.

Weiterlesen: S&P 500 vs. MSCI World – was ist die bessere Wahl? (Vergleich der Vor- und Nachteile beider Indexansätze)


iShares vs. Vanguard: ETF Anbieter im Vergleich

Bei der Wahl eines ETFs stößt du häufig auf die großen Anbieter iShares und Vanguard. Beide gehören zu den größten ETF-Anbietern weltweit, doch gibt es Unterschiede? Ein iShares ETF wird vom Unternehmen BlackRock aufgelegt, Vanguard ETFs von der gleichnamigen Gesellschaft Vanguard. Für dich als Anleger sind beide Anbieter sehr zuverlässig und etabliert.

Hier ein Vergleich:

ETF Anbieter im Vergleich
Anbieter Marktstellung ETF-Angebot in Europa Typische Kosten (TER) Besonderheiten
iShares (BlackRock) Weltweit Nr. 1 – größter ETF-Anbieter Über 300 ETFs (sehr breite Palette: Aktien, Anleihen, Branchen, etc.) Core-ETFs extrem günstig (oft 0,05–0,20 %); andere ETFs meist <0,5–0,7 % Riesige Fondsvolumina, lange am Markt; oft mehrere ETF-Optionen pro Index (z. B. thesaurierend und ausschüttend)
Vanguard Weltweit Nr. 2 – ETF-Pionier aus den USA Rund 30 ETFs (Fokus auf wichtige Kern-Indizes) Sehr günstig (ca. 0,07–0,30 % TER) Anlegerorientiertes Modell (genossenschaftlich), bekannt für niedrige Gebühren; in Europa primär Standard-Indizes, häufig ausschüttende ETFs

Kosten: Beide Anbieter bieten sehr kostengünstige ETFs an. Vanguard ist bekannt dafür, Kosten zu drücken – in den USA sind Vanguard-Fonds oft unschlagbar günstig. In Europa sind die Gebühren von iShares und Vanguard jedoch meist vergleichbar niedrig. Beispiel: Ein Vanguard S&P 500 ETF kostet ca. 0,07 % TER, das iShares-Pendant ebenfalls ~0,07 %. Unterschiede gibt es im Einzelfall (z.B. hat Vanguard keinen MSCI World ETF, sondern den FTSE All World für 0,22 %, während iShares einen MSCI World für 0,20 % anbietet). Unterm Strich bewegen sich die Kosten beider Anbieter auf sehr ähnlichem Niveau.

Produktpalette: iShares bietet in Europa eine immens breite Palette an ETFs an – von Standardindizes bis zu exotischen Märkten oder Smart Beta-Strategien. Vanguard konzentriert sich auf ein Kernsortiment: globale Aktien, große Regionen, wichtige Anleihenindizes. Wenn du einen sehr spezifischen Index suchst (z.B. einen Nischen-Branchen-ETF), wirst du eher bei iShares (oder anderen Anbietern wie Xtrackers, Amundi etc.) fündig. Für breite Standard-ETFs (Welt, S&P 500, Europa, Emerging Markets usw.) hat Vanguard hingegen immer ein konkurrenzfähiges Produkt im Angebot.

Ausschüttung vs. Thesaurierung: Ein kleiner praktischer Unterschied ist, dass Vanguard-ETFs in Europa oft ausschüttend sind (zahlen Dividenden aus), während iShares viele thesaurierende Varianten bietet (Dividenden werden im Fonds wiederangelegt). Wenn du Wert auf Thesaurierung legst (steuerlich effizienteres Wiederanlegen der Erträge), findest du bei iShares meist entsprechende Anteilsklassen. Vanguard setzt tendenziell auf Ausschütter – Ausnahmen gibt es aber (einige Vanguard ETFs thesaurieren ebenfalls).

Qualität und Tracking: Beide Anbieter haben einen exzellenten Ruf. Die Fondsgröße und Liquidität ihrer ETFs sind in der Regel hoch, was zu engem Tracking (geringe Abweichung vom Index) und kleinen Spreads beim Handel führt. Sicherheit: Sowohl iShares als auch Vanguard lagern die Fondsvermögen als Sondervermögen bei Depotbanken – dein Geld ist also in beiden Fällen geschützt, falls der Anbieter in Schieflage käme.

Fazit Anbieter-Vergleich: iShares und Vanguard sind beide hervorragende ETF-Anbieter. Einen eindeutigen „Sieger“ gibt es nicht – du kannst mit beiden nichts falsch machen. Letztlich kommt es mehr darauf an, welchen Indexder ETF abbildet und welche Fondsstruktur du bevorzugst (z.B. thesaurierend vs. ausschüttend), als auf den Namen des Anbieters. Viele Anleger in Deutschland nutzen iShares aufgrund der großen Auswahl. Vanguard punktet mit Einfachheit und minimalen Kosten. Am Ende kannst du dich also an konkreten ETF-Produkten orientieren: Vergleiche Gebühren, Fondsgröße und deine Anforderungen. Neben diesen beiden gibt es übrigens auch andere gute Anbieter (z.B. Xtrackers von DWS, Lyxor/AmundiSPDR etc.), die ähnliche Qualität liefern. Konkurrenz belebt das Geschäft und hält die Kosten für uns Anleger niedrig.

Weiterlesen: iShares vs. Vanguard – welcher ETF-Anbieter ist besser? (ausführlicher Vergleich der ETF-Plattformen)


Nachhaltige ETFs im Vergleich: Unterschiede bei den Indizes

Nachhaltige ETFs liegen im Trend – doch nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig. Es gibt verschiedene Index-Konzepte in diesem Bereich, vor allem ESG und SRI-Indizes sowie unterschiedliche Filtermethoden (Best-in-Class, Ausschluss usw.). Worauf solltest du achten?

  • ESG ETFs (Environmental, Social, Governance): Diese Indizes berücksichtigen Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungs Kriterien. Häufig handelt es sich um ESG Screened Indizes, die nur gewisse kontroverse Branchen ausschließen (z.B. Waffen, Kohle, Tabak), ansonsten dem Mutterindex sehr ähneln. Dadurch bleiben bei ESG ETFs meist viele Unternehmen enthalten – die Diversifikation ist fast so breit wie bei einem Standard-ETF (z.B. ~1.300 Aktien beim MSCI World ESG vs. ~1.600 im normalen MSCI World). Die Nachhaltigkeitsanforderungen sind hier relativ moderat, was jedoch auch ein geringeres Abweichungsrisiko vom Markt bedeutet.
  • SRI ETFs (Socially Responsible Investing): Diese gehen einen Schritt weiter. SRI Indizes wenden strengere Nachhaltigkeitskriterien an. Neben dem Ausschluss unerwünschter Branchen (z.B. fossile Energien, Rüstung, Glücksspiel usw.) kommt oft der Best-in-Class Ansatz zum Tragen: Aus jeder Branche werden nur die Unternehmen mit den besten ESG Ratings aufgenommen. Das Ergebnis sind deutlich weniger Titel im Index (z.B. ~300–400 Aktien beim MSCI World SRI) und eine stärkere Fokussierung auf nachhaltige Vorreiter. SRI ETFs gelten als konsequenter nachhaltig, können aber gegenüber dem Gesamtmarkt größere Unterschiede in Sektorengewichtung haben – z.B. sind Ölkonzerne gar nicht enthalten, Technologie und Gesundheit oft höher gewichtet (weil diese Branchen in ESG-Ratings besser abschneiden). Diversifikationsgrad und Performance können daher spürbar vom „normalen“ Index abweichen.
  • Best-in-Class vs. vollständiger Ausschluss: Manche nachhaltige Indizes wählen die besten Unternehmen jeder Branche aus (Best-in-Class), statt ganze Branchen komplett auszuschließen. Das hat den Vorteil, dass z.B. in einem SRI-Index weiterhin alle Sektoren vertreten sind (aber eben nur die nachhaltigsten Firmen daraus). Ausschlussindizes hingegen schließen gewisse Sektoren oder Kriterien kategorisch aus – etwa „Fossil Free“ Indizes, die alle Öl- und Gasunternehmen weglassen. Diese können aus Anlegersicht noch strenger sein, bergen aber das Risiko, dass man ganze Branchen (und damit Teile der Wirtschaft) gar nicht mehr im Portfolio hat. Viele ESG und SRI Indizes kombinieren beide Ansätze: Erst Ausschluss definierter „No-Gos“, dann Best-in-Class Auswahl unter den verbleibenden Firmen.

Performance und Rendite: Ein verbreitetes Vorurteil ist, dass man bei nachhaltigen ETFs auf Rendite verzichtet. Tatsächlich zeigen Studien, dass ESG/SRI-Indizes sehr ähnlich wie herkömmliche Indizes performen können, in manchen Phasen etwas besser, in anderen etwas schlechter. Kurzfristig können Abweichungen auftreten (z.B. wenn Öl-Aktien boomen, hinkt ein nachhaltiger Index ohne Öl etwas hinterher; dafür ist man bei Skandalen oft besser geschützt). Langfristig ist der Unterschied in der Rendite meist gering. Wichtig ist: Nachhaltige ETFs reduzieren bestimmte Risiken (z.B. Umwelt- und Reputationsrisiken von Firmen) und passen zu Anlegern, die Wert auf ethische Anlagen legen. Eine Garantie für bessere Renditen sind sie nicht – aber man investiert mit gutem Gewissen.

Worauf achten? Wenn du in nachhaltige ETFs investieren willst, schau genau hin, welcher Index zugrunde liegt.„ESG“ im Namen bedeutet oft einen breiten Ansatz mit milden Ausschlüssen. „SRI“ steht für strenge Auswahl. Lies im ETF-Factsheet nach, welche Kriterien angewandt werden. Achte auch auf die Anzahl der enthaltenen Aktien: Weniger Aktien = strenger gefiltert und potentiell höheres Abweichungsrisiko vom Markt. Überlege, was dir wichtiger ist: Möglichst konsequente Nachhaltigkeit (dann eher SRI oder thematische grüne ETFs) oder möglichst breite Diversifikation mit einem Nachhaltigkeitsfilter (dann ESG breite Indizes).

Empfehlung: Nachhaltige ETFs können eine gute Option sein, wenn du mit gutem Gewissen investieren möchtest. Für die meisten Anleger reicht es, einen breiten ESG ETF zu nehmen (z.B. MSCI World ESG Screened), um grundlegende Ausschlusskriterien umzusetzen, ohne die Streuung stark zu verringern. Willst du sehr werteorientiert anlegen, kannst du auf SRI ETFs setzen – sei dir aber bewusst, dass du damit eine stärker fokussierte Auswahl hast. Beide Ansätze sind günstig erhältlich (TER oft zwischen 0,15–0,30 %). Wichtig: „Nachhaltig“ ist kein geschützter Begriff – es lohnt sich, hinter die Kulissen zu schauen, um Greenwashing zu vermeiden. Insgesamt gilt: Lieber einen nachhaltigen ETF wählen, den du ruhigen Gewissens halten kannst, auch wenn er minimal vom Standard-ETF abweicht, als gar nicht zu investieren.

Weiterlesen: Nachhaltige ETFs im Vergleich – ESG vs. SRI (Vertiefung der Unterschiede nachhaltiger Index-Konzepte)


Dividenden ETFs im Vergleich: Welche lohnen sich?

Dividenden ETFs konzentrieren sich auf Aktien von Unternehmen, die hohe Dividenden ausschütten. Die Idee dahinter: Anleger erhalten regelmäßige Erträge in Form von Dividendenzahlungen, was besonders attraktiv für alle ist, die ein passives Einkommen aus ihrem Depot wünschen. Doch lohnen sich Dividenden ETFs tatsächlich mehr als „normale“ ETFs? Schauen wir auf die Strategien und Chancen:

Strategien von Dividendenindizes: Nicht alle Dividenden ETFs sind gleich – es gibt unterschiedliche Indexkonzepte:

  • Einige Indizes wählen gezielt die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite aus (z.B. „High Dividend Yield“ Indizes). Hier landen oft traditionelle Versorger, Telekommunikation, Banken etc., die überdurchschnittlich hohe Dividenden zahlen. Nachteil: Man läuft Gefahr, sogenannte Dividendenfallen zu erwischen – also Unternehmen, die nur deshalb eine hohe Dividendenrendite haben, weil ihr Kurs gefallen ist (was auf Probleme hindeuten kann).
  • Andere Indizes setzen auf Dividendenqualität: z.B. Dividend Aristocrats Indizes, die nur Unternehmen aufnehmen, die ihre Dividende über viele Jahre stetig erhöht haben. Diese Firmen sind meist solide und profitabel. Die Dividendenrendite ist vielleicht nicht extrem hoch, aber stabil und wachsend.
  • Wieder andere verwenden Multi-Faktoren (Qualität + Dividende), um riskante Ausschütter auszusieben.

Chancen/Vorteile von Dividenden ETFs:

  • Regelmäßige Ausschüttungen: Du erhältst quartalsweise oder jährlich Cash auf dein Konto. Das kann motivierend sein und im Alter als Einkommen dienen.
  • Value-Schwerpunkt: Dividendenschwerpunkt bedeutet oft Substanzwerte (Value Aktien) im Portfolio, die in bestimmten Marktphasen besser performen können als Wachstumsaktien. In crashlastigen Zeiten gelten Dividendenzahler teils als robuster, da die Firmen Gewinne ausschütten (Zeichen finanzieller Gesundheit).
  • Psychologischer Effekt: Viele schätzen es, „echte“ Erträge zu sehen anstatt nur Buchgewinne. Zudem reinvestieren einige Anleger die Dividenden manuell und bauen so mehr Anteile auf.

Risiken/Nachteile:

  • Geringere Diversifikation: Dividendenindizes schließen oft wachstumsstarke Unternehmen aus (z.B. viele Tech-Firmen zahlen keine oder geringe Dividende). Dadurch fehlen wichtige Segmente und man ist z.B. stark in Finanzwerte, Versorger, Telekom etc. investiert. Das Portfolio ist also weniger breit als ein Gesamtmarkt-ETF.
  • Kein automatischer Renditevorteil: Eine hohe Dividendenrendite heißt nicht automatisch höhere Gesamtrendite. Oft entsprechen hohe Dividenden einer niedrigeren Reinvestitionsquote im Unternehmen – Wachstum findet anderswo statt. In Bullenmärkten mit Tech Boom haben Dividendenstrategien häufig  gegenüber dem Gesamtmarkt unterperformt.
  • Dividenden sind nicht garantiert: In Krisen können Unternehmen Dividenden kürzen oder streichen (siehe 2020 in der Pandemie). Ein Dividenden ETF kann dann sowohl Kursverluste als auch Dividendenausfälle erleiden.
  • Steuerliche Aspekte: Ausschüttende ETFs führen dir ständig Erträge zu, auf die Abgeltungsteuer anfällt (sofern über Freibetrag). Ein thesaurierender ETF, der Dividenden intern reinvestiert, hat ggf. einen leichten Steuerstundungseffekt. Das sollte man bedenken, wenn man die Ausschüttungen nicht unbedingt zum Leben braucht.

Für wen lohnenswert? Dividenden ETFs lohnen sich vor allem für Anleger, die laufende Erträge wünschen, zum Beispiel um sich ein passives Einkommen aufzubauen oder im Ruhestand Erträge zu erhalten, ohne Anteile verkaufen zu müssen. Wenn du Spaß an Dividendeneinnahmen hast und vielleicht einen eher defensiven Ansatz suchst, können solche ETFs sinnvoll sein. Auch als Depot-Beimischung können Dividenden ETFs dienen, um den Value-Anteil zu erhöhen.

Wer jedoch primär auf Gesamtrendite und Wachstum aus ist (und Dividenden sowieso wieder anlegt), braucht keinen speziellen Dividenden ETF. Ein breiter Welt ETF enthält ebenfalls viele Dividendenzahler und reinvestiert die Erträge automatisch, was langfristig ähnlich zum Zinseszins führt. Tatsächlich haben Welt ETFs in der Vergangenheit oft eine vergleichbare oder bessere Performance erzielt als reine High Dividend ETFs, da sie auch die Wachstumstitel drin haben.

Empfehlung: Überlege, was dein Ziel ist. Für passives Einkommen sind Dividenden ETFs eine bequeme Lösung – du musst dich nicht selbst um Ausschüttungen kümmern, sondern kassierst automatisch. Für reines Vermögenswachstum sind sie nicht zwingend nötig; hier kann ein thesaurierender World ETF genauso gut oder besser dienen. Falls du Dividenden ETFs einsetzen möchtest, achte auf die Index Methodik: Bevorzugt solche, die Qualitätskriterien berücksichtigen (um Klumpenrisiken zu vermeiden). Und diversifiziere weiterhin ausreichend global. Du kannst z.B. einen globalen Dividenden-ETF (wie den FTSE All World High Dividend Yield von Vanguard) nutzen, der viele Länder abdeckt, anstatt nur auf einzelne Regionen zu setzen.

Weiterlesen: Dividenden ETFs im Vergleich – Strategie und Auswahl (Detailbetrachtung verschiedener Dividendenindizes)


Themen ETFs im Vergleich: Chancen und Risiken

Themen ETFs (auch Megatrend-ETFs genannt) ermöglichen es dir, auf spezielle Zukunftsthemen oder Branchen zu setzen. Beliebte Beispiele sind Künstliche Intelligenz (KI)RobotikClean Energy (saubere Energien)E-CommerceBlockchainHealthcare Innovation und viele mehr. Die Idee: Du investierst gezielt in einen Trend, von dem du überzeugt bist, statt „nur“ den Gesamtmarkt abzudecken. Welche Chancen und Risiken sind damit verbunden?

Chancen/Vorteile:

  • Überdurchschnittliches Wachstumspotenzial: Wenn das gewählte Thema tatsächlich boomt, können Themen ETFs Marktüberrenditen erzielen. Beispiel: Ein Clean Energy ETF profitierte stark, als erneuerbare Energien in den Fokus rückten. Ein AI / Technologie-ETF könnte von Durchbrüchen in der KI erheblich profitieren. Durch die Fokussierung sind hohe Zugewinne möglich, die ein breiter Index so nicht erreicht, weil dort viele „langweilige“ Branchen dabei sind.
  • Gezielte Investition nach Interessen: Für viele Anleger ist es attraktiv, in Bereiche zu investieren, von denen sie persönlich überzeugt sind oder die sie spannend finden. Themen ETFs erlauben es, Schwerpunkte zu setzen – sei es aus Renditehoffnung oder Überzeugung (z.B. Nachhaltigkeitsthemen).
  • Diversifikation innerhalb des Themas: Gegenüber einer Einzelaktie im Themenbereich streut ein Themen ETF immer noch über mehrere Unternehmen. Du setzt also nicht alles auf eine Karte, sondern investierst z.B. in 30, 50 oder 100 Unternehmen des Segments. So profitierst du vom Trend, ohne einzelne Gewinner im Voraus kennen zu müssen.

Risiken/Nachteile:

  • Klumpenrisiko & geringe Streuung: Ein Themen ETF ist oft nicht wirklich diversifiziert im klassischen Sinne – alle Unternehmen sind in verwandten Branchen tätig. Das heißt, externe Faktoren können den gesamten ETF stark beeinflussen (Regulierung, technologische Änderungen, Nachfrageschwankungen). Wenn z.B. das Thema „Cannabis“ seinen Hype verliert, fällt praktisch der ganze ETF Wert, da alle enthaltenen Firmen aus diesem Bereich kommen. Es fehlt der Ausgleich durch andere Sektoren.
  • Hohe Volatilität: Themen ETFs schwanken meist stärker als der Gesamtmarkt. In Haussephasen können sie steil nach oben schießen, in Korrekturen aber auch überproportional verlieren. Viele Themen sind Zukunftsmusik, enttäuschen die Erwartungen (oder verzögern sich die Durchbrüche), reagiert der Markt oft heftig.
  • Timing und Modeerscheinungen: Es besteht die Gefahr, dass man in ein Thema einsteigt, nachdem es bereits gehyped wurde und die Kurse hoch stehen. Oft werden neue Themen ETFs genau auf dem Höhepunkt des Anlegerinteresses aufgelegt. Dann fließt viel Geld hinein und kurz darauf folgt eine Ernüchterung. Beispiele: 3D Druck, Cannabis, neue Energien (die schon mehrere Boom-Bust-Zyklen erlebt haben). Anleger sollten sich bewusst sein, dass Trends kommen und gehen können.
  • Höhere Kosten: Spezial ETFs haben oft etwas höhere Gebühren (TER von 0,4–0,8 % sind üblich), da die Indizes komplizierter und die Werte teils weniger liquide sind. Das drückt die Nettorendite leicht im Vergleich zu breitgefächerten Standard-ETFs mit TER <0,2 %.
  • Überschneidungen mit dem Kernportfolio: Viele große Firmen in Trendbereichen (z.B. Google im Bereich KI, Tesla im Bereich E-Mobilität) sind ohnehin im MSCI World enthalten. Ein Themen-ETF hält oft auch diese Firmen, nur in höherer Gewichtung. Man kauft also teilweise etwas, was man in kleiner Dosis schon hat. Neulinge kaufen deshalb manchmal doppelt (z.B. Tech im Welt ETF + Tech Themen ETF) und erhöhen unbewusst ihre Konzentration.

Empfehlung: Themen ETFs eignen sich als Beimischung, nicht als Basis deines Portfolios. Du solltest nur einen kleinen Teil deines Kapitals darauf verwenden, den du notfalls lange halten oder verkraften kannst, falls das Thema flopt. Eine grobe Faustregel: zusammen genommen vielleicht 5–10 % des Depotwerts in Spezialthemen, während der Großteil in breit gestreuten Standard ETFs bleibt. So kannst du von Trends profitieren, ohne dein gesamtes Vermögen zu riskieren.

Wichtig ist, ein Thema wirklich zu verstehen und langfristig daran zu glauben, denn nur dann kannst du Durststrecken aussitzen. Überlege auch, ob das Thema schon ausgereift ist (dann ist vllt. viel Fantasie bereits im Kurs) oder ob es noch in den Kinderschuhen steckt. Und diversifiziere auch innerhalb deiner Themen: Statt alles auf einen Trend zu setzen, könntest du z.B. 2–3 verschiedene Themen ETFs mit jeweils kleineren Beträgen besparen, um nicht von einem Trend allein abzuhängen.

Kurzum: Themen ETFs bieten Chancen auf überdurchschnittliche Gewinne, bringen aber hohe Risiken mit sich.Genieße sie in Maßen und mit langem Atem. Dann können sie eine spannende Ergänzung für renditebewusste Anleger sein, während dein Kernportfolio solide aufgestellt bleibt.

Weiterlesen: Themen-ETFs im Vergleich – Chancen und Risiken der Trend-Investments (Einzelne Trend-ETFs und ihre Performance im Detail)


Geldmarkt ETFs vs. Tagesgeld: Was lohnt sich mehr?

Freies Geld parken – klassisch auf dem Tagesgeldkonto oder modern im Geldmarkt-ETF? Angesichts gestiegener Zinsen sind Geldmarkt-ETFs wieder in den Fokus gerückt. Schauen wir uns die Unterschiede an:

Tagesgeld: Ein Tagesgeldkonto bei der Bank bietet einen variablen Zinssatz auf deine Einlage. Vorteile: Das Geld ist täglich verfügbar („täglich fällig“) und bis 100.000 € pro Bank durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt (in der EU). Das heißt, selbst wenn die Bank pleitegeht, ist dein Guthaben bis zu dieser Grenze sicher. Die Zinshöhe hängt von der Bank ab – es gibt oft Aktionen oder Unterschiede, aber alle orientieren sich grob am Marktzins. Zinsen können allerdings jederzeit angepasst werden (steigen oder fallen). Bei einigen Banken muss man aktiv wechseln, um immer Top Zinsen zu erhalten (Neukunden vs. Bestandskunden-Problematik). Die erzielten Zinsen werden in der Regel quartalsweise oder jährlich gutgeschrieben und unterliegen der Abgeltungsteuer (über dem Sparerpauschbetrag).

Geldmarkt ETFs: Diese ETFs investieren in den Geldmarkt, also sehr kurzfristige verzinsliche Anlagen. Beispiele sind ETFs, die den €STR (Euro Short-Term Rate, den Interbanken-Übernachtzins im Euroraum) nachbilden, oder ETFs auf ultrakurzlaufende Staatsanleihen. Ein Geldmarkt ETF strebt an, den jeweils aktuellen Kurzfrist-Zins abzüglich kleiner Kosten an die Anleger weiterzugeben. Die Rendite solcher ETFs liegt daher nahe am Leitzinsniveau. In der Praxis bedeuten die aktuellen Zinsen (Stand 2025) von ~3–4 % p.a., dass ein Geldmarkt-ETF ungefähr diese Größenordnung an annualisierter Rendite erwirtschaftet. Schwankungen: Da die Anlagen extrem kurz laufen (teils täglich rollierend), ist das Kursrisiko minimal, aber nicht null. Wenn Zinsen stark steigen, kann der ETF Kurs kurzfristig leicht sinken, während der neue höhere Zins dann nach und nach im Ertrag ankommt. Umgekehrt können fallende Zinsen zu mini Kursgewinnen führen. Insgesamt bewegen sich die Kurse von Geldmarkt-ETFs meist dicht um den Nennwert (z.B. 100€). Der größere Teil der Rendite kommt durch die Zinszahlung zustande, die oft als Thesaurierung täglich/wöchentlich im NAV erfolgt oder als Ausschüttung gezahlt wird (ETF abhängig).

Vergleich Verfügbarkeit: Beide Formen sind sehr liquide. Tagesgeld kann sofort abgehoben werden. Einen Geldmarkt-ETF kannst du börsentäglich verkaufen.
Das Geld hast du dann nach den üblichen 2 Banktagen auf dem Verrechnungskonto. Praktisch also kein großer Unterschied für normale Summen.

Vergleich Sicherheit: Tagesgeld gilt als absolut sicher durch die Einlagensicherung (bis 100k). Geldmarkt ETFs sind kein Bankeinlage, sondern Fonds, allerdings investieren sie in sehr sichere Werte (Staatsanleihen, Interbanken-Geldmarkt). Das Risiko eines Geldmarkt ETFs ist verschwindend gering, aber theoretisch könnten extreme Ereignisse (Bankenkollaps bevor Swap-Ausgleich erfolgt o.ä.) minimale Verluste verursachen.
Für den Normalanleger kann man Geldmarkt-ETFs als sehr sicher einstufen – fast vergleichbar mit Tagesgeld, aber eben ohne formale Garantie.

Vergleich Rendite: Hier kommt es auf das Zinsumfeld und die Bankangebote an. Ein Geldmarkt ETF bildet den Marktzins nahezu 1:1 ab – z.B. wenn die EZB 3,5 % bietet, erhältst du ~3,4 % nach Kosten. Beim Tagesgeld bekommst du, was die Bank dir zahlt – das kann mal 3,0 % sein, während der Marktzins 3,5 % ist (die Bank behält etwas Marge). Aktuell (2025) bieten viele Direktbanken 2,5–4 % aufs Tagesgeld, je nach Aktion. Geldmarkt-ETFs auf Euro-Overnight erzielen um 3,5–4 % vor Kosten, nach TER (~0,1 %) etwas weniger, vielleicht ~3,3 %. Der Unterschied ist also nicht riesig. Vorteil Geldmarkt-ETF: Du bist automatisch immer am aktuellen Zinssatz – keine Neukunden-Spielchen, keine Bindung an einzelne Bank. 
Nachteil: leichte Kursschwankung und kein Schutz durch Einlagensicherung (wobei das Fonds-Sondervermögen an sich geschützt ist, nur Marktschwankungen sind möglich).

Steuern: Zinserträge aus Tagesgeld und Erträge aus Geldmarkt ETFs werden beide als Kapitalerträge versteuert. Es gibt keinen signifikanten steuerlichen Vorteil für eins von beiden. Einzig thesaurierende Geldmarkt ETFs könnten Erträge intern ansammeln, aber in Deutschland greift dann die Vorabpauschale – also de facto gleichgestellt.

Kosten: Tagesgeld kostet dich nichts direkt (Bank verdient an Zinsdifferenz). Geldmarkt-ETFs haben eine sehr geringe Fondskostenquote (~0,1 % p.a.), die aber im Kursverlauf schon berücksichtigt ist.

Fazit Geld parken: Tagesgeld ist unschlagbar einfach und sicher – ideal, um kurz- bis mittelfristig Gelder risikoarm zu halten. Geldmarkt-ETFs sind eine gute Alternative für Anleger, die sowieso ein Wertpapierdepot nutzen und ihr Geld „arbeiten lassen“ wollen, ohne sich an einzelne Banken zu binden. Sie lohnen sich vor allem bei höheren Summen oder wenn man flexibel auf Zinsänderungen reagieren will. In Phasen steigender Zinsen passt sich ein Geldmarkt ETF meist schneller an als viele Tagesgeldkonten. Umgekehrt, bei fallenden Zinsen, könnte eine Bank mal einen alten höheren Zins länger zahlen – das ist Situationsabhängig.

Du kannst auch beides kombinieren: Einen Grundstock Liquidität auf dem besten Tagesgeldkonto und darüber hinausgehende Beträge im Geldmarkt-ETF parken. Beachte bei Geldmarkt ETFs eventuell anfallende Ordergebühren deines Brokers. Bei häufigem Hin und Herschieben könnten die Kosten sonst den Zinsvorteil auffressen. Fürs längereParken großer Summen sind sie aber sehr attraktiv.

Weiterlesen: Geldmarkt-ETF oder Tagesgeld – was ist die bessere Wahl? (eingehende Analyse der Renditen und Risiken)


Welt ETFs im Vergleich: Die besten globalen ETFs

Globale Aktien ETFs – oft einfach Welt ETFs genannt sind das Herz vieler Portfolios. Aber welcher Welt ETF ist der beste? Hier spielen sowohl der zugrunde liegende Index als auch der ETF Anbieter und die Kosten eine Rolle. Im Grunde hast du zwei Ansätze: Mit oder ohne Schwellenländern. Ein Welt ETF ohne Schwellenländer basiert meist auf dem MSCI World Index (nur Industrieländer). Ein Welt ETF mit Schwellenländern nutzt entweder den MSCI ACWI (All Country World Index) oder den FTSE All World Index. Letztere decken die gesamte Welt inklusive Emerging Markets ab.

Schauen wir uns einige beliebte globale ETFs, wie z.B. den FTSE All World an:

Welt-ETFs im Vergleich
ETF (Index) Regionen abgedeckt TER (Kosten) Besonderheiten
iShares Core MSCI World UCITS ETF (MSCI World) 23 Industrieländer (Nordamerika, Europa, Asien-Pazifik) 0,20 % Größter Welt ETF (über 20 Mrd. € Fondsvolumen), ohne EM. Thesaurierend, physische Replikation. Ideal als Kerninvestment, Schwellenländer können separat ergänzt werden.
Vanguard FTSE All World UCITS ETF (FTSE All World) Welt inkl. ca. 50 Länder (Industrieländer + Schwellenländer) 0,22 % One-Fund-Lösung für den gesamten Weltmarkt (inkl. ~10 % EM). Ausschüttend (vierteljährlich Dividende). Hohe Bekanntheit als günstiger All-in-One-Welt-ETF.
Xtrackers MSCI ACWI UCITS ETF (MSCI ACWI) Welt inkl. Schwellenländer (ähnlich All-World) 0,25 % Deckt ebenfalls ~85 % der globalen Marktkapitalisierung ab. Physisch replizierend, thesaurierend. Gute Alternative zum FTSE All World, nutzt den MSCI-Index.

(Stand der TER: Oktober 2025. UCITS ETFs domiziliert in IE/LU.)

Diese drei ETFs stehen exemplarisch für ausgezeichnete Welt ETFs. Daneben bieten auch Amundi und Lyxor (SocGen) kostengünstige MSCI World ETFs (teilweise mit TER um 0,12–0,18 %) und es gibt Varianten wie den HSBC MSCI World oder SPDR MSCI ACWI. Wichtig bei der Auswahl: Kosten, Fondsgröße, und Domizil. Die TER sollte möglichst niedrig sein (unter ~0,3 %). Große Fonds (> 1 Mrd. €) sind tendenziell liquider. Domizil Irland (IE) ist für steuerliche Zwecke in Deutschland gängig und sinnvoll.

Welt ETF mit oder ohne EM? Historisch machte es keinen riesigen Unterschied, ob man Emerging Markets drin hatte oder nicht. Mal liefen EM besser, mal schlechter. Mit einem FTSE All-World oder MSCI ACWI inklusiveSchwellenländer hast du die komplette Welt abgedeckt, was bequem ist. Ein reiner MSCI World ist minimal simpler (etwas weniger volatile Märkte, kein direktes Schwellenländer-Risiko), aber du verzichtest auf ~10 % der Welt (z.B. China, Indien, Brasilien). Viele Anleger wählen heute dennoch den MSCI World und ergänzen separat einen EM-ETF nach eigenem Gusto – z.B. 70 % MSCI World + 30 % MSCI Emerging Markets, um etwa die Marktkapitalisierungs Verhältnisse abzubilden. Das bringt etwas Flexibilität (man könnte EM über- oder untergewichten). Ein All-in-One ETF wie der Vanguard All-World ist dafür bequemer, weil du dir die Aufteilung sparst.

Was ist mit Small Caps? Die genannten Indizes enthalten nur Large und Mid Caps. Kleine Unternehmen (<2 Mrd. USD Marktwert) bleiben außen vor. Wer wirklich alle Aktien weltweit im Portfolio haben will, könnte auf Indizes wie MSCI ACWI IMI oder FTSE Global All Cap setzen. Entsprechende ETFs sind aber seltener (bzw. es gibt Indexfonds). Alternativ kann man einen Small Cap ETF ergänzen (siehe Abschnitt zu Small Caps). Für die meisten Anleger genügen jedoch Large/Mid Cap Welt-ETFs, da diese bereits ~85 % der Marktkapitalisierung ausmachen.

Empfehlung: Ein Welt ETF sollte meist die Basis deiner Aktienanlage sein. Du hast mit einem einzigen Produkt tausende Firmen rund um den Globus im Depot und bist somit maximal diversifiziert. Zu den Top Empfehlungen gehören der iShares Core MSCI World (wenn du auf EM verzichten oder separat investieren willst) und der Vanguard FTSE All World (wenn du wirklich alles in einem willst). Beide sind liquide, bewährt und günstig. Letztlich kannst du kaum etwas falsch machen: Hauptsache, du investierst global und bleibst langfristig dabei. Ob mit oder ohne Schwellenländer im selben ETF ist zweitrangig. Achte aber auf die Kosten (Spanne 0,1–0,3 % TER ist ideal). Und falls du einen bestimmten ETF Sparplan nutzen willst, prüfe, welche Welt-ETFs deine Bank kostenlos anbietet. Oft sind sowohl iShares World als auch Vanguard All-World in den gängigen Sparplan-Angeboten verfügbar.

Weiterlesen: Welt-ETFs im Vergleich – die besten globalen Indexfonds (Liste weiterer globaler ETFs und Tipps zur Auswahl)


Anleihen ETFs im Vergleich: Welche Produkte taugen als Puffer?

In einem ausgewogenen Portfolio spielen Anleihen ETFs oft die Rolle des Stabilisators. Während Aktien stark schwanken können, reagieren Anleihen (insbesondere sichere Staatsanleihen) häufig entgegengesetzt oder zumindest schwächer. Sie dienen als Puffer in Krisenzeiten. Doch Anleihe ist nicht gleich Anleihe: Die Auswahl reicht von ultra sicheren Staatsanleihen bis zu riskanteren Unternehmens oder Hochzinsanleihen, zudem mit verschiedenen Laufzeiten. Worauf solltest du achten, wenn du Anleihen ETFs als Puffer einsetzen möchtest?

Staatsanleihen vs. Unternehmensanleihen:

  • Staatsanleihen (besonders solche von Ländern mit hoher Bonität wie USA, Deutschland) gelten als besonders sicher. Ihre Korrelation zu Aktien ist oft negativ oder gering. Das heißt, wenn Aktienmärkte crashen, flüchten viele Investoren in Staatsanleihen, was deren Kurse steigen lässt. Ein ETF auf z.B. deutsche Bundesanleihen oder US-Treasuries kann daher in einem Aktieneinbruch an Wert gewinnen oder zumindest weniger verlieren. Diese eignen sich hervorragend als Puffer.
  • Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) bieten meist höhere Zinsen als Staatsanleihen, tragen aber auch Kreditrisiken: In einer Rezession können Firmen zahlungsunfähig werden, außerdem weiten sich Risikoprämien. Daher fallen Unternehmensanleihen in Aktien Crashs oft mit, da Anleger Risiko insgesamt meiden. Sie puffern also weniger, verhalten sich eher ähnlich wie Aktien light. Hochwertige Unternehmensanleihen (Investment Grade) halten sich besser als Aktien, aber schlechter als Staatsanleihen. Hochzinsanleihen („Junk Bonds“) korrelieren sehr stark mit Aktien und sind als Puffer ungeeignet.

Kurze vs. lange Laufzeiten (Duration):

  • Kurzläufer Anleihen (Laufzeiten unter ~3 Jahren) haben geringe Zinsrisiken. Ihre Kurse schwanken kaum, egal was die Zinsen machen. Allerdings reagieren sie dadurch auch wenig positiv in Krisenzeiten (weil die Zinsen meist fallen). Ein ETF auf 1-3jährige Staatsanleihen ist sehr stabil (gut um Kapital zu parken, ähnlich Geldmarkt), aber als Crash Puffer begrenzt, da er bei einem Börsencrash nicht stark steigen würde (die kurzen Anleihen sind schon nahe am Cash).
  • Langläufer Anleihen (10 Jahre und mehr) haben starke Zinsreaktionen. Fällt im Crash das Zinsniveau, schnellen langlaufende Anleihen kräftig nach oben, sie bieten also das größte Hedging Potenzial gegen Aktienverluste. Allerdings sind sie in Phasen steigender Zinsen selbst sehr anfällig (siehe 2022, als lange Anleihen zweistellige Verluste verbuchten). Langlauf ETFs polstern Aktiencrashs am besten ab, bringen aber eigene Volatilität ins Depot.
  • Mittlere Laufzeiten (5-7 Jahre z.B.) sind ein Kompromiss: moderates Zinsrisiko, moderater Puffer. Viele Aggregate Bond-ETFs haben eine effektive Duration um ~5-7 Jahre und enthalten sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen.

Währungsrisiko: Nicht zu vergessen: Anleihen-ETFs können verschiedene Währungen haben. Ein globaler Anleihen-ETF enthält z.B. US-Bonds, Euro Bonds, Yen Bonds etc. Wenn du als Euro Anleger keine Währungsabsicherung hast, kann z.B. ein starker USD Anstieg in einer Krise zusätzliche Gewinne bringen (positiv), aber ein USD-Verfall Verluste. Oft wird empfohlen, Anleihen in der Heimatwährung oder währungsgehedgte ETFs zu nutzen, damit der Puffereffekt nicht durch Wechselkursschwankungen verzerrt wird. Euro Anleger greifen daher gerne zu Euro Staatsanleihen-ETFs oder globalen Anleihen ETFs mit EUR-Hedging.

Welche Anleihen ETFs taugen als Puffer?

  • Staatsanleihen ETFs mit hoher Bonität, mittel- bis langlaufend, sind klassische Sicherheitsbausteine. Z.B. ein ETF auf europäische Kern-Staatsanleihen (Deutschland, Frankreich) oder auf US-Treasuries (mit EUR-Hedge) bieten viel Stabilität.
  • Aggregate Bond-ETFs (Mischungen aus Staats- und Unternehmensanleihen Investment Grade) sind ebenfalls beliebt, da sie breit streuen. Sie puffern nicht ganz so gut wie reine Staats Bonds, bieten aber etwas mehr Rendite in ruhigen Zeiten.
  • Flexibel gemanagte Renten-ETFs oder Strategien (z.B. „50% Aktien 50% Anleihen“ ETFs) gibt es auch, aber als Privatanleger hat man mit simplen Staats-ETF-Kombinationen meist schon genug erreicht.

Empfehlung Portfolio: Es kommt auf deine Risikotoleranz an. Ein Faustwert ist z.B. ein 70/30-Portfolio (70 % Aktien-ETFs, 30 % Anleihen-ETFs) für ausgewogene Anleger. Die 30 % Anleihen können in einen soliden Staatsanleihen Index fließen. Junge, risikofähige Anleger verzichten teils ganz auf Anleihen, da ihr Anlagehorizont lang ist. In diesem Fall muss man aber heftige Zwischenverluste aussitzen können. Wer Sicherheit schätzt, kann den Anleihenanteil auch höher wählen (50/50 oder mehr). Wichtig ist, die Erwartung richtig zu setzen: Anleihen bringen langfristig niedrigere Rendite als Aktien, aber glätten die Schwankungen. Sie sind dein Airbag, nicht dein Motor.

Nach dem Zinsanstieg seit 2022 sind Anleihen wieder attraktiver geworden. Die laufenden Renditen liegen nun oft bei 3–4 % oder mehr, was bedeutet, dass dein Geld im Anleihen ETF arbeitet, während es gleichzeitig schützt. In der Nullzinsphase war der Nutzen von Anleihen im Depot umstrittener, weil sie kaum Ertrag brachten, das hat sich zum Positiven geändert.

Fazit: Ja, Anleihen ETFs taugen als Puffer, wenn du die richtigen auswählst: bevorzuge sichere Staatsanleihen, nicht zu kurzlaufend. Kombiniere sie passend zu deinem Risiko/Ertrags-Ziel. Du wirst sehen, mit einem Anleihebaustein schwankt dein Gesamtdepot weniger stark, was dich vielleicht ruhiger schlafen lässt. In manchen Crashs wirst du froh sein, dass der Rentenanteil Stabilität verleiht. Natürlich sind Phasen möglich, in denen gleichzeitig Aktien und Anleihen fallen (z.B. bei rasch steigenden Zinsen) – einen absoluten Schutz gibt es nicht. Aber über längere Marktzyklen bewährt sich der Mix.

Weiterlesen: Anleihen-ETFs im Vergleich – so findest du den richtigen Sicherheitsbaustein (verschiedene Anleihenindizes und ihre Eigenschaften)


Small Cap ETFs im Vergleich: Chancen & Risiken

Die großen Indizes wie MSCI World konzentrieren sich auf die Big Player. Doch wie steht es um die kleinen BörsenstarsSmall-Cap-ETFs investieren in Aktien von Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung (Small Caps, oft unter 2–5 Mrd. € Börsenwert). Auch sie haben ihren Platz im Portfolio, denn sie bieten Chancen, aber eben auch spezielle Risiken.

Chancen/Vorteile:

  • Zusätzliche Diversifikation: Small Caps stammen oft aus anderen Branchen oder Märkten als die großen Blue Chips. Mit einem Small Cap ETF holst du tausende kleinere Firmen ins Boot, die im MSCI World & Co fehlen. Das erhöht die Breite deiner Anlage. Zum Beispiel enthält ein MSCI World Small Cap Index ~4.300 Werte aus 23 Ländern. Vom dänischen Windkraft Zulieferer bis zum japanischen IT-Dienstleister ist alles dabei, was in großen Indizes untergeht.
  • Renditepotenzial (Size Effekt): Historisch haben kleinere Unternehmen über sehr lange Zeiträume tendenziell höhere Renditen erzielt als große Firmen. Dieser Size Faktor wurde in der Finanzforschung identifiziert. Kleine agile Firmen können schneller wachsen (aus 100 Mio. Umsatz werden 200 Mio. eher als aus 100 Mrd. -> 200 Mrd.). Ein Small-Cap-ETF lässt dich an diesem möglichen Zusatz Performancepotenzial teilhaben.
  • Innovationsführerschaft: Viele Hidden Champions und innovative Tech Newcomer starten als Small Cap. Wer weiß, vielleicht hast du über einen Small Cap ETF die nächste Amazon oder Tesla im Frühstadium indirekt im Depot, bevor sie groß wird. Die Durchmischung ist hoch, Einzelrisiken werden durch die Masse ausgeglichen.

Risiken/Nachteile:

  • Höhere Volatilität: Kleine Unternehmen sind an der Börse oft anfälliger für Schwankungen. In Krisen neigen Small Caps zu stärkeren Kursverlusten als etablierte Konzerne, da Investoren dann tendenziell auf „sichere Häfen“ umschichten. Beispielsweise verloren Small Cap Indizes 2008 oder 2020 kurzfristig mehr an Wert als Large Cap Indizes. Wer Small Caps hält, braucht stärkere Nerven.
  • Liquiditäts- und Geschäftsrisiken: Viele Small Caps sind weniger liquide am Markt. Der ETF glättet das etwas, aber im Extremfall könnten Abweichungen auftreten. Auch geschäftlich haben kleine Firmen höhere Ausfallwahrscheinlichkeiten: eine Pleite hier und da gehört dazu (der ETF fängt es aber breit auf). Dennoch, das Einzelrisiko jeder Firma ist größer als bei Riesen wie Apple.
  • Weniger Analysten Beobachtung: Small Caps werden oft von weniger Analysten verfolgt, Informationen sind intransparent – das kann zwar Chancen bieten (Unterbewertung), aber auch Überraschungen, die zu Schocks führen können.
  • Kosten: Small Cap-ETFs sind meist etwas teurer (TER um 0,3–0,5 %), da die Umsetzung aufwändiger ist. Auch die Spreads beim Handel können minimal höher sein.
  • Überschneidung mit Mid Caps: Manches, was als „Small“ gilt, sind in Wahrheit mittelgroße Firmen, wenn der Indexdefinition folgt. Aber das nur am Rande.

Small Caps ins Depot nehmen? Viele Anleger verzichten zunächst auf Small Caps. Ein MSCI World deckt ja bereits viel ab. Allerdings investierst du damit praktisch nur in Large/Mid Caps (~85 % des Gesamtmarktes). Die restlichen ~15 % marktkapitalisierungsgewichteten Anteil stellen Small Caps dar. Um wirklich den gesamten Aktienmarktabzubilden, gehört also ein Small-Cap-ETF dazu.

Ob du Small Caps beimischst, hängt von deiner Risikoneigung und Strategie ab:

  • Für renditeorientierte Anleger mit langem Atem kann es sinnvoll sein, gezielt z.B. 10–15 % des Aktienportfolios in Small Cap ETFs zu stecken. Damit erhöhst du die Wahrscheinlichkeit auf die Prämie und erhöhst die Diversifikation. Kurzfristig kann das mehr Schwankung bedeuten, langfristig ggf. mehr Ertrag.
  • Für risikoaverse oder einfache Portfolios ist es absolut in Ordnung, keinen Small-Cap-ETF zu nutzen. Die großen Unternehmen dominieren die Weltwirtschaft, und auch ohne die kleinsten Firmen erzielst du mit einem MSCI World schon eine sehr breite Abdeckung. Du verzichtest dann eben auf den möglicherweise extra Kick, hast dafür etwas ruhigere Schwankungen.

Wie investieren? Wenn du Small Caps aufnehmen willst, gibt es breite regionale ETFs (z.B. MSCI World Small Cap für globale Industrieländer, MSCI Emerging Markets Small Cap für Schwellenländer) oder auch regionale (z.B. Europe Small Cap, USA Small Cap Russell 2000 etc.). Ein MSCI World Small Cap ETF ist eine gängige Wahl, um international alle kleinen Firmen der entwickelten Märkte hinzuzufügen. Alternativ könntest du auch auf SMC (Small-Mid Cap) Indizes setzen, die den Bereich unter den Mega-Caps abdecken. Übertreibe es nur nicht mit der Gewichtung – die Marktkapitalisierung aller Small Caps zusammen ist kleiner als die von Apple und Microsoft zusammen. Daher reichen schon kleine Beimischungen, um sie angemessen zu vertreten.

Empfehlung: Small Cap ETFs bieten langfristig eine interessante Ergänzung, müssen aber nicht um jeden Preis im Anfänger Depot sein. Wenn du neugierig auf das Segment bist und Schwankungen verkraftest, probiere eine moderate Beimischung. Bleib sonst zunächst bei breit gestreuten Standard ETFs. Du kannst später immer noch Small Caps hinzufügen, wenn dein Portfolio größer ist. Falls du sie einbindest, denke an die Balance: In guten Phasen werden Small Caps einen Turbo zünden, in schlechten aber auch stärker einbrechen. Wichtig ist, Ruhe zu bewahren und die Strategie nicht zu wechseln, nur weil Small Caps mal hinterherhinken. Das gehört dazu.

Weiterlesen: Small-Cap-ETFs – Lohnt sich die Beimischung von Nebenwerten? (Detailbetrachtung der Small Cap Performance und ETF-Auswahl)


Fazit: ETFs vergleichen und clever investieren

Wir haben nun verschiedenste ETF Arten und Konzepte unter die Lupe genommen. Von Weltindizes über Dividenden- und Themenfonds bis hin zu nachhaltigen und kleinen Nebenwerten. Der große ETF Vergleich zeigt: Welcher ETF „der beste“ ist, hängt immer von deinen persönlichen Zielen und deiner Strategie ab.

Für die meisten Anleger bildet ein günstiger Welt ETF den Grundstein des Portfolios. Damit machst du kaum etwas verkehrt. Darauf aufbauend kannst du nach Bedarf ergänzen: Möchtest du bewusster anlegen, wähle einen Nachhaltigkeits ETF. Wünschst du regelmäßige Erträge, kommt ein Dividenden-ETF in Betracht. Für Würze und mögliche Mehrperformance sorgen kleine Positionen in Themen ETFs oder Small Caps . Aber bleib dir der erhöhten Risiken bewusst. Und nicht zuletzt: Ein passender Anleihen-ETF kann die Schwankungen dämpfen, wenn du etwas Sicherheit brauchst.

Vergleichen lohnt sich: Achte bei der ETF Auswahl immer auf Index, Kosten und Fondsgröße. Oft gibt es mehrere ETFs auf denselben Index. Hier ist meist der mit der niedrigsten TER und höchsten Fondsvolumen eine gute Wahl.

Hast du deine Favoriten gefunden, kommt der nächste Schritt: die Investition praktisch umsetzen. Dazu benötigst du ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder einem Online Broker. Ohne Depot kein ETF Kauf! Achte auf niedrige Gebühren, besonders für ETF-Sparpläne, wenn du regelmäßig investieren möchtest. Ein guter Startpunkt ist unser Broker Vergleich, in dem wir die besten Depot Anbieter gegenüberstellen. Viele Broker bieten kostenlose ETF-Sparpläne auf beliebte ETFs an. Ideal, um monatlich automatisiert anzulegen.

Nutze die Möglichkeiten eines Sparplans, um diszipliniert in deine ausgewählten ETFs zu investieren. So profitierst du vom Cost Average Effekt und baust langfristig Vermögen auf, ohne dich vom Tagesmarktstress beeinflussen zu lassen.

Zum Schluss: Bleib langfristig am Ball. ETFs sind eine Langfrist Anlage. Wenn du klug vergleichst, passende Produkte auswählst und geduldig investierst, wirst du voraussichtlich mit der Zeit solide Renditen erwirtschaften. Mit jeder Krise und jeder Hausse lernst du dazu. Dein Portfolio aus weltweit gestreuten ETFs wird diese Auf und Abs durchstehen. Wir wünschen dir viel Erfolg beim Investieren!

(Tipp: In unserem Depot-Vergleich findest du die aktuell besten Anbieter für dein ETF-Investment. Und falls du noch Fragen hast, wirf einen Blick auf die FAQ unten oder unsere weiteren Ratgeber rund um ETFs.)


Häufige Fragen zum ETF-Vergleich

Was bringt mir ein ETF Vergleich?

Ein ETF Vergleich zeigt Unterschiede bei Index, Kosten, Replikation und Risiko. So erkennst du, welcher ETF zu Ziel, Laufzeit und Risikoprofil passt. Ergebnis: klarere Entscheidung, niedrigere Kosten, weniger Klumpenrisiko und eine einfache, wartbare Depotstruktur.

MSCI World vs. FTSE All World – wichtigster Unterschied?

Der MSCI World enthält nur Industrieländer. Der FTSE All World enthält Industrieländer plus Emerging Markets (ca. 10 Prozent Anteil). Beide sind breit und guenstig. All-World ist die 1 Fonds Lösung, World eignet sich für World plus separaten EM-ETF.

S&P 500 vs MSCI World – welche Basis ist sinnvoller?

Der MSCI World streut global über viele Länder. S&P 500 ist zu 100 Prozent USA und damit fokussierter, aber mit höherem Klumpenrisiko. Fuer die meisten Anleger ist MSCI World als Basis sinnvoller. S&P 500 kann bewusst zusätzlich Übergewichten.

iShares vs Vanguard – welcher Anbieter ist besser?

Beide sind erstklassig. Entscheide primar nach Index, Tracking Difference, TER, Fondsvolumen und Anteilsklasse (thesaurierend oder ausschüttend). iShares bietet mehr Auswahl, Vanguard punktet mit Einfachheit. Der Index ist wichtiger als das Logo.

Dividenden ETFs Vergleich – wann lohnen sie sich?

Dividenden ETFs sind sinnvoll, wenn du regelmäßige Auszahlungen möchtest. Sie haben oft Value-Bias und können in Tech-Hausse unterperformen. Für reinen Vermögensaufbau reicht oft ein günstiger thesaurierender Welt ETF mit automatischer Wiederanlage.

Themen ETFs Vergleich – wie hoch die Beimischung?

Themen ETFs sind chancenreich, aber volatil und konzentriert. Nutze sie nur als Beimischung von etwa 5 bis 10 Prozent des Depots, ideal über mehrere Themen gestreut. Das Kernportfolio bleibt in breit gestreuten Welt ETFs.

Geldmarkt ETF vs Tagesgeld – was ist attraktiver?

Geldmarkt ETF koppelt nahe am Marktzins, ist börsentaeglich liquid, hat minimale Schwankung, aber keine Einlagensicherung. Tagesgeld bietet Einlagensicherung bis 100k je Bank und variable Zinsen. Beides kombinieren ist praxisnah: Reserve auf Tagesgeld, Rest im Geldmarkt ETF.

Anleihen ETFs Vergleich – welche Bonds taugen als Puffer?

Bevorzuge Staatsanleihen hoher Bonität mit mittlerer bis längerer Duration, optional währungsgehedged. Unternehmensanleihen puffern schwacher, High Yield korreliert stark mit Aktien. Ziel: Schwankungen dämpfen, nicht Rendite maximieren.

Small Cap ETFs Vergleich – bringt das echte Diversifikation?

Ja. Small Caps erhöhen die Streuung und können langfristig einen Size-Effekt liefern, schwanken aber stärker und kosten etwas mehr. Übliche Gewichtung: 5 bis 15 Prozent des Aktienanteils als Beimischung, Rest in Large und Mid Caps.

ETF Vergleich Welt – All-in-One oder World plus EM?

All-in-One wie FTSE All World oder MSCI ACWI ist maximal einfach. World plus EM ermöglicht die gezielte Dosierung von Emerging Markets, erfordert aber zwei Bausteine. Beide Wege funktionieren, entscheide nach Bequemlichkeit versus Kontrolle.

Thesaurierend oder ausschüttend – was ist besser?

Für Vermögensaufbau meist thesaurierend, da Erträge automatisch reinvestiert werden. Für laufende Einnahmen ist ausschüttend passend. Steuer und persönliche Präferenz entscheiden. Die Wahl ändert nicht den zugrunde liegenden Index.

Was ist wichtiger: TER oder Tracking Difference?

Die Tracking Difference ist wichtiger, denn sie zeigt die tatsächliche Abweichung vom Index nach allen Kosten. Eine niedrige TER ist gut, garantiert aber keine geringe Abweichung. Vergleiche deshalb immer beide Kennzahlen und das Fondsvolumen.

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