Welcher ETF passt zu mir?

5 Beispiele für passende ETF Strategien

Du fragst dich: Welcher ETF passt zu mir, oder welchen ETF soll ich kaufen? Gerade für Einsteiger fällt die Entscheidung angesichts der riesigen Auswahl schwer. Die zentrale Frage lautet oft: Welchen ETF für langfristigen Vermögensaufbau soll ich wählen? Die gute Nachricht: Die Lösung ist einfacher als gedacht. Ein breit gestreuter Aktien ETF passt für die meisten Anleger am besten.

Welcher ETF passt zu mir? Darauf kommt es an

Es gibt nicht den einen perfekten ETF für alle. Welcher ETF der beste für dich ist, hängt von deinen individuellen Zielen und deiner Risikobereitschaft ab. Möchtest du langfristig Vermögen aufbauen, bietet sich ein anderer ETF an, als wenn du kurzfristig spekulieren willst. Wichtig ist, dass du verstehst: ETFs eignen sich besonders für langfristigen Vermögensaufbau, da sie breit gestreut und kostengünstig sind. Die Frage „welcher ETF passt zu mir“ lässt sich beantworten, indem du deine Anlagestrategie festlegst, danach fällt die ETF Auswahl leichter. Im Folgenden schauen wir uns die verschiedenen ETF-Typen an und welche Kriterien du bei der Auswahl beachten solltest.


ETF Typen im Überblick: Finde deinen Anlagestil

ETFs gibt es in vielen Varianten. Grundsätzlich solltest du verstehen, welche ETF-Arten es gibt, um ein Produkt zu wählen, das zu dir passt. Hier die wichtigsten ETF-Typen und was sie auszeichnet:

Aktien ETFs – Wachstum mit Aktienmärkten

Aktien ETFs investieren in Aktienindizes und sind der Klassiker für Rendite. Typische Beispiele sind breite Weltindizes wie der MSCI World oder regionale Indizes (z.B. DAX für Deutschland, S&P 500 für USA). Mit einem Aktien-ETF partizipierst du an den Aktienmärkten und hast hohe Ertragschancen, aber auch stärkere Kurs­schwankungen. Für Einsteiger sind global diversifizierte Aktien ETFs oft der beste Start, da sie eine breite Streuung bieten und langfristig gute Renditechancen haben.

Anleihen ETFs – Sicherheit durch Renten

Anleihen-ETFs (Renten-ETFs) investieren in Anleihe-Indizes, also Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen. Sie schwanken in der Regel weniger stark als Aktien-ETFs und bieten mehr Stabilität, allerdings auch eine geringere erwartete Rendite. Ein Beispiel ist ein ETF auf europäische Staatsanleihen. Anleihen-ETFs eignen sich, wenn du dein Portfolio etwas absichern möchtest oder eine niedrigere Risikobereitschaft hast. Für rein langfristigen Vermögensaufbau junger Anleger sind sie weniger nötig, können aber zur Risikostreuung sinnvoll sein.

Themen und Branchen ETFs

Themen ETFs konzentrieren sich auf spezielle Branchen oder Trends. Ob Technologie, Gesundheit, Nachhaltigkeit oder Clean Energy. Mit solchen ETFs setzt du gezielt auf bestimmte Bereiche. Die Chance: Überdurchschnittliche Gewinne, falls sich das Thema gut entwickelt. Das Risiko: Weniger Diversifikation, da der ETF eng fokussiert ist. Themen ETFs können als Beimischung interessant sein, sind aber oft riskanter als breite Markt ETFs.
🔗 Weitere Informationen zu nachhaltigen ETFs

ETF-Arten im Überblick
ETF-Art Merkmale Für wen geeignet?
Globale Aktien-ETF Weltweit gestreut, hohe Renditechance, volatil Ideal für langfristigen Vermögensaufbau (Einsteiger)
Regionale / Branchen-ETF Fokus auf Land / Branche, höheres Risiko Für Fortgeschrittene oder als kleine Depot-Beimischung
Anleihen-ETF Investiert in Anleihen, stabiler, geringere Rendite Zur Risikostreuung; sinnvoll bei niedrigerem Risikoprofil
Immobilien / Rohstoff-ETF Spezielle Assets, teils komplex, eigene Risiken Eher für erfahrene Anleger; nur zur Diversifizierung
Langfristiger Vermögensaufbau: Welcher ETF passt zu mir?

Welcher ETF ist der beste für mich: Kriterien & Beispiel

Nun zur praktischen Auswahl. Befolge diese Schritte, um den passenden ETF für dich zu ermitteln:

1. Ziele und Risikoprofil festlegen

Überlege zuerst, wofür du investierst und wie viel Schwankung du aushalten kannst. Stellst du dir die Frage: Welchen ETF für langfristigen Vermögensaufbau nehme ich, um z.B. die Rente (Horizont 10+ Jahre) aufzubessern? Dann können schwankungsreichere Aktien ETFs sinnvoll sein, da du Zeit hast, Markttiefs auszusitzen. Oder hast du ein mittelfristiges Ziel in 5 Jahren? Dann wäre ein defensiveres Portfolio mit Anleihen-Anteil passend. Entscheide, ob du hauptsächlich Wachstum (hohe Rendite, höheres Risiko) oder Stabilität (geringere Rendite, niedrigeres Risiko) suchst. Dein Risikoprofil bestimmt die Mischung: Ein offensiver Anleger wählt vielleicht 100 % Aktien ETFs, ein vorsichtiger z.B. 70 % Aktien / 30 % Anleihen.

2. Passenden Index auswählen

Als Nächstes suchst du einen Index, der zu deinen Zielen passt. Für die meisten Anleger ist ein breiter Aktienindex als Basis ideal. Ein Welt-ETF (z.B. MSCI World oder FTSE All-World) deckt hunderte bis tausende Unternehmen weltweit ab – damit bist du mit nur einem ETF global investiert. Solch ein ETF passt, wenn du dich fragst „welchen ETF jetzt kaufen“ für einen langfristigen Start – denn er bietet maximale Diversifikation.

Du kannst auch Indizes kombinieren: Viele investieren etwa 70 % in Industrieländer und 30 % in Schwellenländer (z.B. via MSCI World + MSCI Emerging Markets ETFs). Willst du gezielt einen Schwerpunkt setzen (etwa Technologie oder Nachhaltigkeit), kannst du einen Themen-ETF als Ergänzung hinzunehmen. Aber halte Spezialsachen in geringem Anteil, damit dein Risiko überschaubar bleibt. Kurz gesagt: Starte mit einem breiten Basis-Index und ergänze nur bei Bedarf Spezial-Indizes.
🔗 MSCI World vs FTSE All World – welcher Welt-ETF ist besser für dich?

3. ETFs vergleichen: Kosten und Kennzahlen prüfen

Hast du einen Index gewählt, gibt es oft mehrere ETF Produkte verschiedener Anbieter darauf. Dann geht es darum, die ETFs anhand einiger Kennzahlen zu vergleichen.

Kosten: TER entscheidet mit über deine Rendite

Achte zuerst auf die jährliche Kostenquote, die sogenannte TER. Viele große ETFs liegen irgendwo zwischen 0,1 und 0,3 Prozent pro Jahr. Grundsatz: Je niedriger, desto besser, denn Gebühren fressen langfristig Rendite.

Ein Beispiel: Zwei ETFs bilden denselben Index ab. Der eine kostet 0,10 Prozent TER, der andere 0,50 Prozent. Legst du 10.000 Euro für 20 Jahre an und beide erzielen vor Kosten 7 Prozent Rendite pro Jahr, kommst du beim günstigeren ETF auf knapp 38.000 Euro, beim teureren auf rund 35.000 Euro. Der Unterschied von deutlich über 2.000 Euro entsteht allein durch höhere Gebühren. Es lohnt sich also, die ETF Kosten genau zu vergleichen.

Fondsgröße und Alter

Als Nächstes schaust du auf Fondsvolumen und Historie. Bevorzuge etablierte ETFs mit einem größeren Fondsvolumen, idealerweise über 100 Millionen Euro, und einigen Jahren Laufzeit. Sehr kleine oder gerade neu gestartete ETFs können eingestellt werden, wenn sie nicht wirtschaftlich sind.

Große ETFs von bekannten Anbietern bieten meist mehr Stabilität und eine bessere Handelbarkeit. Das heißt, du bekommst in der Regel engere Spreads und kannst deine Anteile leichter kaufen und verkaufen.

Ausschüttend oder thesaurierend

Überlege dir, ob du Dividenden ausgezahlt bekommen möchtest oder nicht. Ausschüttende ETFs zahlen dir die Erträge regelmäßig auf dein Verrechnungskonto aus. Das kann sinnvoll sein, wenn du den Cashflow brauchst oder dich darüber motivierst.

Thesaurierende ETFs legen die Erträge automatisch wieder im Fonds an. Für langfristigen Vermögensaufbau ist das oft praktischer, weil dein gesamtes Geld weiter für dich arbeitet, ohne dass du dich um Wiederanlage kümmern musst.

Replikation: Physisch oder synthetisch

Zum Schluss wirfst du einen Blick auf die Replikationsmethode.

Physische Replikation:
Der ETF kauft die echten Wertpapiere, die im Index enthalten sind.

Vollständige Replikation:
Alle Aktien des Index werden gekauft. Das ist bei kleineren Indizes wie dem DAX gut machbar.

Sampling (optimierte Replikation):
Bei sehr breiten Indizes wie dem MSCI World mit tausenden Aktien kauft der ETF nur eine repräsentative Auswahl. Das senkt die Transaktionskosten, kann aber zu einem etwas höheren Tracking Error führen, also einer leicht größeren Abweichung vom Index.

Synthetische Replikation (Swap basiert):
Der ETF hält ein eigenes Wertpapierportfolio und tauscht dessen Rendite über einen Swap Vertrag mit einer Bank gegen die Rendite des Index. So erhältst du trotzdem die Indexentwicklung.

Für Einsteiger wichtig:
Moderne ETFs gelten unabhängig von der Methode als sehr sicher. Die UCITS Richtlinie begrenzt das Ausfallrisiko bei Swaps oder Wertpapierleihe auf maximal rund 10 Prozent des Fondsvermögens.

Für deine Rendite ist weniger die Methode entscheidend, sondern wie gut der ETF seinen Index nach Kosten trifft. Diese Abweichung nennt sich Tracking Difference. Ein ETF mit niedriger TER und geringer Tracking Difference ist oft attraktiver, egal ob physisch oder synthetisch.

Praktischer Tipp:
Starte mit physischen ETFs, wenn du die direkteste Abbildung möchtest und es möglichst einfach halten willst. Achte aber in erster Linie auf niedrige laufende Kosten und eine gute Nachbildung des Index. Das beeinflusst deine tatsächliche Rendite stärker als die Frage, ob der ETF physisch oder synthetisch repliziert.


Steuern bei ETFs: Was du wissen musst

Auch steuerliche Aspekte spielen eine Rolle, wenn du in ETFs investierst. Die gute Nachricht: Für Privatanleger sind die ETF Steuern relativ einfach. Insbesondere macht es kaum einen Unterschied, ob ein Fonds ausschüttend oder thesaurierend ist. Dank der Vorabpauschale zahlst du in Deutschland auch bei thesaurierenden ETFs jährlich eine kleine Pauschalsteuer, so dass am Ende beide Varianten ähnlich besteuert werden. Wichtiger ist der sogenannte Teilfreistellungs Effekt: 30% deiner Gewinne aus Aktien-ETFs sind steuerfrei. Das bedeutet, von Erträgen eines typischen Aktien-ETF werden nur 70% besteuert (bei anderen Fondsarten gelten 15% oder 0% Freistellung).

Dadurch sinkt deine effektive Steuerlast und du behältst mehr von deinem Gewinn. Nutze außerdem einen Freistellungsauftrag (max. 1.000 € pro Jahr steuerfrei) bei deiner Bank, damit keine Abgeltungsteuer einbehalten wird, solange deine Erträge unter dem Sparer-Pauschbetrag bleiben. Fazit: Lass dich von Steuern nicht verwirren – achte auf die Teilfreistellung bei Aktien-ETFs und stell einen Freistellungsauftrag, dann passt alles.
🔗 Teilfreistellung bei ETFs, wieviel ist steuerfrei


Häufige Fehler bei der ETF Auswahl

Fehler 1: Nur auf vergangene Top Performer setzen

Lass dich nicht von der Vergangenheit blenden. Viele Neulinge suchen nach: „welchen ETF soll ich kaufen“, indem sie auf die letzten Jahresrenditen schauen und dann den ETF mit der höchsten Performance nehmen – z.B. einen gehypten Tech ETF. Die beste Rendite der Vergangenheit garantiert keine Zukunftserfolge. Ein ETF, der zuletzt stark gestiegen ist, kann auch wieder fallen. Besser: Setze auf breit aufgestellte ETFs, die zu deiner Strategie passen, statt Trends blind hinterherzujagen.

Fehler 2: Kosten und Steuern ignorieren

Ein weiterer häufiger Fehler ist, die Kosten und steuerlichen Rahmenbedingungen zu übersehen. Manch einer kauft irgendeinen ETF, ohne auf die TER oder Fondsgröße zu achten und wundert sich über geringere Erträge. Wie unser Rechenbeispiel zeigte, können höhere Gebühren dich tausende Euro Rendite kosten. Achte daher immer auf niedrige Kosten und nutze bevorzugt Steuervorteile. Zum Beispiel solltest du rechtzeitig einen Freistellungsauftrag einrichten, damit auf deine ersten 1.000 € Erträge keine Steuer anfällt.

Fehler 3: Zu viele ETFs auf einmal kaufen

„Mehr hilft mehr“ gilt nicht unbedingt bei ETFs. Wer unsicher ist, neigt dazu, gleich viele verschiedene ETFs zu kaufen. Doch zu viele Überschneidungen verwirren und du verlierst den Überblick. Mit einem einzigen weltweiten ETF bist du bereits in tausenden Aktien investiert. Zusätzliche ETFs können das oft kaum verbessern, sondern führen eher zu Doppelungen. Halte dein Portfolio einfach: Für den Start genügen oft 1–3 ETFs vollkommen. So vermeidest du unnötige Komplexität. Später kannst du immer noch neue ETFs hinzufügen, wenn du genau weißt warum. Qualität schlägt Quantität – wähle lieber gezielt ein paar passende ETFs, statt wahllos alles zu kaufen.

Welchen ETF soll ich kaufen? Die beste Rendite der Vergangenheit garantiert keine Zukunftserfolge.

Übersicht der 5 Strategien

  • 1 ETF: 100 % Welt ETF für einfachen, langfristigen Vermögensaufbau
  • Welt + EM (z.B. 70/30) für mehr Renditechance
  • Ausgewogen: 70 % Aktien-ETF / 30 % Anleihen-ETF
  • Nachhaltig: Welt ETF mit ESG /SRI Fokus
  • Core-Satellite: Welt-ETF als Kern + kleine Themen ETF Beimischung

Nächste Schritte: Startklar für dein ETF Investment

Jetzt weißt du, worauf es ankommt , Zeit ins Handeln zu kommen. Wenn du noch kein Wertpapierdepot hast, ist das der erste Schritt: Eröffne ein Depot bei einer günstigen Online Bank oder einem Broker mit niedrigen Gebühren.

Welchen ETF soll ich kaufen? Viele Einsteiger starten mit einem ETF Sparplan, zum Beispiel 50 Euro im Monat auf einen Welt ETF. So investierst du automatisch regelmäßig und musst dir nicht bei jedem Monatsgehalt neu die Frage stellen. Du legst einmal deine Strategie fest und bleibst dann konsequent dabei.

Wichtig ist, einfach anzufangen. Wähle einen ETF, der zu deinen Zielen und deinem Risiko passt, richte den Sparplan ein und beobachte in den ersten Monaten entspannt, wie sich dein Vermögen entwickelt. Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl für Schwankungen und kannst dein Setup bei Bedarf anpassen. Je früher du startest, desto länger kann dein Geld für dich arbeiten.


Fazit

Am Ende ist die Frage welcher ETF passt zu mir viel weniger kompliziert, als sie auf den ersten Blick wirkt. Wenn du dich fragst, welchen ETF für langfristigen Vermögensaufbau du wählen solltest, reicht in den meisten Fällen ein breit gestreuter Aktien ETF aus.

Wichtiger als der eine perfekte ETF ist, dass du eine klare Linie hast und überhaupt startest. Definiere dein Ziel, bestimme dein Risikoprofil, wähle einen passenden Index und entscheide dich dann für einen günstigen ETF mit überzeugendem Konzept.

Welcher ETF ist der beste für mich? Wenn du noch unsicher bist, halte es maximal einfach: Ein Welt ETF als Basis, ein günstiges Depot und ein automatischer Sparplan.


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Über den Autor

Fabian K. – Privatanleger seit 2005, Fokus ETF-Strategien & Brokervergleiche auf Depotstarter.de.

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Fabian K., Autor bei Depotstarter.de
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